Linda Beutel
PRGermanistik2021-09-13T16:11:14+02:00Was ist und macht eigentlich ein*e Studienassistent*in?
Linda Beutel studiert nicht nur Germanistik, sondern sie ist auch Studienassistentin am Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit (IZMF). Sie verrät uns heute, was sie am Mittelalter – abseits von Drachen und Zauberern – fasziniert, und gibt einen Einblick in ihre vielfältigen Aufgabenbereiche.
Traumstudent*innenjob Studienassistent*in? Würdest du dem zustimmen?
Persönlich kann ich dem voll und ganz zustimmen. Aufgrund des Arbeitsplatzes an der Universität lässt sich der Arbeitsalltag ungemein gut mit dem Studium koordinieren. Zum einen hat man keine zusätzlichen Wege und zum anderen kann man die Arbeitszeiten dem eigenen Stundenplan weitestgehend anpassen. Außerdem sind die Aufgaben sehr eng mit meinen persönlichen Interessen vernetzt und ich bekomme genauere Einblicke in die Tätigkeiten der Professor*innen.
Dass eine Studienassistenz für jeden ein Traumjob ist, glaube ich nicht. Man sollte sich gut organisieren und selbständig arbeiten können, ansonsten verliert man schnell den Überblick. Außerdem sollte man auch Interesse an dem universitären Alltag haben. Wenn man z.B. ungern alleine arbeitet und nicht so gerne den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, befürchte ich, dass schnell die Freude an der Erledigung der Aufgaben abnimmt.
Warum hast du dich als Studienassistentin beworben?
Weil mir schon im ersten Studienjahr klar geworden ist, dass ich nach meinem Studium gerne in der Forschung arbeiten möchte. Da erschien mir eine Bewerbung als Studienassistentin als erster Schritt in die richtige Richtung. Rückblickend betrachtet, kann ich nur sagen, dass es diesem Wunsch sicher nicht abträglich war.
Was fasziniert dich an der Mediävistik?
Puh, das ist wirklich eine gute Frage und ich bemühe mich, das so kurz wie möglich zu beantworten… Das ‚Mittelalter‘ hat mich eigentlich schon früh begeistert. Die Vorstellungen, die ich damals hatte, waren jedoch alles andere als historisch korrekt, sondern mehr geprägt von fantastischen Märchen und Geschichten von Hexen und Zauberern. In meinen Teenager-Jahren bin ich dann in Kontakt mit der ‚Mittelalter-Szene‘ gekommen, habe Mittelaltermärkte besucht und bin großer Fan von mittelalterlicher Musik geworden. Auch wenn mir heute bewusst ist, dass die Darstellungen in Literatur, Musik und Spektakel meist nicht sonderlich ‚authentisch’ sind, ist die Begeisterung für die dort bedienten Motive geblieben. Die Ursprünge jener Motive untersuchen zu können, hat mein Interesse an der germanistischen Mediävistik geweckt. Nachdem ich mich jetzt einige wenige Jahre mit der Forschung beschäftigt habe, hat sich dieses Interesse über diese Motive hinaus natürlich ausgebaut. Mir ist bewusst geworden, dass diese Darstellungen meist mehr als nur Drachen, Zauberer oder Ritter zum Thema haben.
Wie sieht eine normale Woche bei dir aus, was sind deine Aufgaben?
Tatsächlich sieht jede Woche anders aus, da auch immer wieder neue Aufgaben auf mich zukommen. Vor kurzem hat das IZMF z.B. eine neue Website veröffentlicht. Dabei war meine Aufgabe, die Inhalte der alten Homepage auf die neue zu kopieren, aufzubereiten und ins Englische zu übertragen. Nachdem das nun alles erledigt ist, müssen die Beiträge natürlich auf dem neuesten Stand gehalten werden. Auch die Aktualisierung unserer Social Media-Accounts fließt in diesen Aufgabenbereich mit ein. Ansonsten übernehme ich auch die Organisation der Treffen und Tagungen des Zentrums oder des Doktorats-Kollegs. Dazu gehört die Buchung von Räumen und Hotelzimmern, Budgetkalkulationen, Organisation von Verpflegung usw. Außerdem kümmere ich mich um die Ablage und solche Sachen wie Druckaufträge, Erstellung von Postern und Foldern und die Beantwortung von Fragen, die die Studienergänzung (Interdisziplinäre Studien zu Mittelalter und Frühneuzeit) betreffen. Meine Aufgaben fallen also im Großen und Ganzen in den Bereich der Administration, der Öffentlichkeitsarbeit und des Eventmanagement.
